Stadtquartier "7 Höfe - Leben an der Aa" Bocholt
PROJEKT
Das Projekt "7 Höfe - Leben an der Aa" steht beispielhaft für die Umnutzung einer Industriebrache in ein neues lebendiges Stadtquartier. Wo heute auf dem 4,2 ha großen Areal an der Bocholter Aa in direkter Nähe zur Innenstadt noch alte Spinnereigebäude von einer vergangenen blühenden Textilproduktion zeugen, werden zukünftig ca. 400 Wohneinheiten im Wohnungsmix für unterschiedliche Wohnformen und -größen – davon 50% öffentlich gefördert –, studentisches und betreutes Wohnen, Quartierstreff, KiTa, Gastronomie, Gewerbe sowie Mobilitäts-, Energie- und Freiraumkonzepte entstehen. Das neue Quartier lebt durch seine Vielfalt und Durchlässigkeit. Ein Radschnellweg sichert die Anbindung zur Innenstadt, eine neue Uferpromenade entlang der renaturierten Aa lädt zum Aufenthalt und Flanieren ein.
ZIELE
Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zum qualitätvollen, aber bezahlbaren Wohnen in Bocholt. Ziel ist ein urbanes, maßvoll verdichtetes Quartier, welches in seiner stadträumlichen Qualität und architektonischen Ausformung mit gleichzeitig großzügig gestalteten Freiräumen Maßstäbe für eine nachhaltige Entwicklung setzt und dabei das Potenzial des innerstädtischen Areals voll ausschöpft und Identität schafft. Durch die architektonische Formensprache wird die regionaltypische Baukultur aufgegriffen und ein Bezug zu den historischen Industriebauten hergestellt. Wohnhöfe mit durchgrünten halböffentlichen Innenhöfen schaffen attraktive Wohn- und Lebensräume für unterschiedliche Bedarfe, der zentrale Quartiersplatz ist lebendiger Treffpunkt und Ort der Kommunikation.
Lebendig, bunt, sozial gemischt und nachhaltig – diese Attribute sollen zukünftig für das neue Stadtquartier stehen. Die angestrebte Nutzervielfalt und -dichte erforderten ein städtebaulich und architektonisch überzeugendes Konzept, das attraktive Wohn-, Lebens- und Arbeitsräume und Gemeinschaftsflächen für unterschiedliche Bedarfe schafft, aber auch Individualität zulässt. Gleichzeitig wird mit der Entwicklung des Areals ein wichtiger Beitrag zur flächenschonenden Innenentwicklung geleistet. Durch die Konversion der innenstadtnahen Industriebrache entsteht wertvoller neuer Wohnraum, ohne neue Flächen erschließen zu müssen. Einer Neuinanspruchnahme von Außenbereichen und Flächenversiegelung wird so entgegengewirkt.
BESONDERHEIT
Mit dem Projekt "7 Höfe - Leben an der Aa" ist es gelungen, ein Quartier mit einer beispielgebenden städtischen Dichte und Nutzungsmischung auf einem kompakten Grundstück zu entwickeln. Die vielfältigen Nutzer – Singles, Familien, Studenten, Senioren, Menschen mit Behinderung, Kita, Gastronomie – prägen das Bild und sind aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Das Quartier ist zugleich autark und offen nach außen. Seinen besonderen Charakter erhält es durch die prägnante Architektur. Asymmetrisch geneigte Dächer in Verbindung mit hellen, klar gegliederten und überwiegend 3- und 4-geschossigen Klinkerbauten stellen einen Bezug zu den historischen Industriebauten her und greifen die für das Münsterland typische Baukultur auf. Gleichzeitig verleihen sie dem Quartier eine eigenständige, zeitgemäße Identität.